Dienstag, 8. März 2016

Rita und Ulli

Liebe Freunde,

nachdem unsere Webseite vor etwa 2 Wochen gelöscht wurde, können wir unter der Adresse info@anni-nad.de keine Emails mehr empfangen.
Bitte, schreibt uns ab sofort nur noch an                             ritaulli@online.de

Mit herzlichen Grüßen
Rita und Ulli

Sonntag, 8. November 2015

Törnbericht T. 34 Australien Teil 3

Hallo, liebe Freunde,

es ist mal wieder soweit, der Törnbericht Ausgabe 34 - AUSTRALIEN TEIL 3 steht zum Download zur Verfügung.
Leider wird es unser letzter Törnbericht sein.

Trotzdem viel Spaß beim Lesen und Anschauen der Bilder.

Samstag, 3. Oktober 2015

Der letzte Blogeintrag

Unser Standort: DEUTSCHLAND - DAHEIM
Tag 1954 04.10.2015
0 sm (24.284 sm)
In der kurzen Zeit, die wir mit der ANNI NAD an der Ostküste Australiens in Richtung CAIRNS unterwegs waren, wurde Rita wieder zweimal von den gesundheitlichen Problemen geplagt, die vor anderthalb Jahren in Fidschi begannen. Leider brachten ihr die Mittel aus der Bordapotheke wenig Linderung, und so waren wir genötigt, AIRLIE BEACH anzulaufen, wo sie die notwendige ärztliche Hilfe erhielt. Fühlt man sich rundherum gesund, verschwendet man hinsichtlich irgendwelcher Risiken beim Segeln keinen Gedanken, aber nun begann Rita, sich mit den medizinischen Gegebenheiten der bei Fortsetzung der Weltumsegelung noch vor uns liegenden Gegenden auseinanderzusetzen. Zumindest in den ländlichen Gebieten Asiens sollen diese gar nicht oder nur minimal vorhanden sein, ebenso in Madagaskar oder im Chagos Archipel. Was, wenn es dort mal hart auf hart kommt und die Beschwerden sich verschlimmern? Ist es sinnvoll, bei solcherlei Bedenken weiterzusegeln? Selbstverständlich viel es Ulli ganz besonders schwer, sich mit dieser Frage zu beschäftigen, denn schließlich lebte er mit dieser Reise seinen Traum. Aber seine Entscheidung war schnell getroffen: die Gesundheit habe Vorrang und die ANNI NAD müsse verkauft werden. Nur seine Gefühle hielten nicht so recht Schritt, denn fortan war er am Boden zerstört, verlor die Lust zu lachen, zu essen und zu fotografieren. Den Verkauf anzuleiern, stellte sich als äußerst aufwendige und komplizierte Prozedur heraus. Als ausländisches Fahrtenschiff musste die ANNI NAD zunächst importiert werden. Während der Dauer dieses Verfahrens durfte sie nicht den Ankerplatz vor AIRLIE BEACH verlassen und auch nicht zum Verkauf angeboten werden. Bei uns nahm der ganze Behördenkram etwa 6 Wochen Zeit in Anspruch und kostete uns 15 Prozent des von einem Gutachter geschätzten Verkaufswertes. Erst nach Abschluss schalteten wir in drei verschiedenen Internetportalen Verkaufsanzeigen. Viele erbaten daraufhin ein Exposé, aber nur zwei Personen bekundeten die ernste Absicht, die ANNI NAD anschauen zu wollen. Bald kündigte Rob aus dem 3.210 km entfernten Tasmanien sein Kommen an. Einmal in Queensland nahm er zuvor noch mehrere andere Schiffe, auch an anderen Orten, in Augenschein. Bei dieser großen Auswahl dachten wir nicht im Traum daran, wünschten es uns vielleicht auch insgeheim so schnell noch nicht, dass unsere alte Dame den Zuschlag erhalten könnte. Bereits bei seiner ersten Besichtigung am 16. September verliebte sich Rob in das Schiff, und schon während des Probesegelns am 18. September erklärte er, es kaufen zu wollen. Wir waren noch skeptisch. Aber zack-zack waren am 22. September, dem 1.942sten Tag unseres Starts auf der Barfußroute, die Vertragsverhandlungen erledigt und das Geld geflossen. In der Zwischenzeit wurde Rob intensiv in die zu beachtenden Besonderheiten eingewiesen. Nebenbei sortierten wir unseren persönlichen Kram auseinander. Dabei wurde vieles entsorgt und einiges als Seefracht nach Deutschland verschickt. Die Dinge, die uns am wichtigsten waren, nahmen wir beim Heimflug in unseren Koffern mit, wie zum Beispiel Rita's tolle Nähmaschine. Aber das meiste mussten wir schweren Herzens an Bord zurücklassen. Seit dem 29. September sind wir wieder daheim und schmieden Pläne über unsere zukünftigen Reiseziele. Mit Australien sind wir auf jeden Fall noch lange nicht fertig. Es gibt dort noch sooo viel zu sehen. Aber fürs Erste werden wir uns in Europa herumtreiben. Ein Wanderurlaub in den Dolomiten zum Trainieren unserer Landrattenbeine steht bereits kurz bevor.
Nun noch ein paar Schlussworte:
Wir möchten die vielen wunderschönen Erlebnisse unserer immehin doch 1.942 Tage andauernden Reise mit der ANNI NAD nicht missen. Zum Glück hielten Freunde, Familie und Nachbarn uns zu Hause den Rücken frei, wodurch vieles einfacher wurde. Ihnen möchten wir von Herzen danken.
Einige uns persönlich unbekannte Personen outeten sich im Laufe der Jahre als ständige stille Begleiter, zuletzt Rolf S. aus F., Franz aus D. sowie Arthur und Claudi aus H. Weil sie uns über das Kontaktformular unserer Webseite schrieben, haben wir keine Email-Adressen von ihnen und bedanken uns hiermit für ihre Rückmeldungen. Es freut uns zu hören, dass sie ihren Traum durch uns leben, bzw. wir ihnen Impulse für eine zukünftige Reise geben konnten.
Position: http://www.winlink.org/dotnet/maps/PositionReportsDetail.aspx?callsign=DL1KDU

Donnerstag, 24. September 2015

Langeweile? Nein, danke!

Unser Standort: AUSTRALIEN - QUEENSLAND - AIRLIE BEACH
Tag 1945 25.09.2015
0 sm (24.284 sm)
Erst heute wird uns bewusst, dass schon wieder zwei Wochen ins Land gezogen sind und wir uns immer noch in AIRLIE BEACH befinden. Diese Stadt bietet so viele Möglichkeiten, sich zu beschäftigen, dass bisher keine Langeweile aufgekommen ist. Nur bieten sich Ulli schon seit längerem keine unbekannten Fotomotive mehr. Oder hat er gar eine Schaffenskrise? Auf jeden Fall haben sich mittlerweile bereits zwei ursprünglich als gut vorhergesagte Wetterfenster für einen Trip Richtung Süden am Ende doch zerschlagen. Wir nehmen es mit Gelassenheit. Was ist denn schon sicher? Wie sagte doch Jochim Ringelnatz? "Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht."

Position: http://www.winlink.org/dotnet/maps/PositionReportsDetail.aspx?callsign=DL1KDU

Donnerstag, 10. September 2015

Ereignisse der Woche

Unser Standort: AUSTRALIEN - QUEENSLAND - AIRLIE BEACH
Tag 1931 11.09.2015
0 sm (24.284 sm)
Letzte Woche besuchten wir einige der umliegenden WHITSUNDAY ISLANDS. Dabei hatten wir das große Glück, Wale zu sehen, allerdings aus ziemlicher Entfernung. Heute erfuhren wir aus der Zeitung, dass zur gleichen Zeit und an denselben Orten, an denen wir auch waren, ein weißer, im Jahr 2011 in dieser Gegend geborene Buckelwal namens Chalky von Einheimischen gesichtet wurde, zum Teil sogar aus allernächster Nähe. Gleich verwandelt sich bei uns das Gefühl des Glücks in Neid. Das ist doch wahrlich ungerecht, wo wir nur einmal im Leben hier herumsegeln. Zu dem Skipper, der in der Nacht vom 3./4. September mit seiner Segeljacht PROUD MARY aufs Breakwater aufgelaufenen ist, wurde berichtet, dass er die Ankerkette mit einem Reitgewicht versehen wollte, um bei weiter auffrischendem Wind ein Losreißen des Ankers zu erschweren. Dabei hat er wohl die Ankerkette ein Stückchen hochgeholt, leider zuviel, denn plötzlich fing das Schiff an, auf Drift zu gehen. Dem konnte er wegen eines defekten Motors nicht entgegenwirken. Nun ist sein Zuhause verloren und vieles Sonstige mehr, das ihm lieb und teuer war. Und ersichert war das Schiff nicht. Vor 3 Tagen saß Rita lesend im Cockpit, während Ulli sich zu einem Nickerchen nach unten in seine Koje verzogen hatte. Mit einem Auge registriert sie, dass ein Segelschiff im Begriff ist, vor Anker zu gehen, eigentlich viel zu nah zur ANNI NAD. Als sie nach einer Weile wieder aufschaut, stellt sie erschrocken fest, dass dieses Schiff noch näher herangerückt ist, und so beobachtet sie das weitere Geschehen nun mit voller Aufmerksamkeit. Jemand muss an Bord sein, denn das Dingi ist am Heck angehängt. Nach kurzer Zeit steht fest, dass das andere Schiff treibt. Nun sind es nur noch 10 m! Entsetzt betätigt Rita mehrmals das Signalhorn, aber niemand rührt sich. Nur Ulli kommt nach oben gedüst, wütend, weil er aus dem Schlaf gerissen wurde. Nur noch 7 m! Während Rita die dicke Berta bereit hält (einen riesigen runden Fender), hupt Ulli im Dauerton. Endlich zeigt sich jemand und fragt aus dem Dunkel des anderen Schiffes, was denn los sei. Wundert er sich nicht, dass er uns so nah vor sich sieht? Ulli fordert den Mann mit eindeutiger Gestik auf, schnellstens nach oben zu kommen. Aber der verschwindet erst einmal wieder für ein paar Sekunden, ehe er sich dazu bequemt, langsam seinen Niedergang hoch zu kraxeln. Zwischenzeitlich hat der Bug seines Schiffes die Driftrichtung geändert - von Kollisionskurs auf 5 m vorbei. Wir halten die Luft an. Der Mann schaut uns an, als hätten wir ihm etwas Böses angetan. Ist der doof oder was? Laaangsam ganz laaangsam scheint er zu kapieren. Sein Schiff hat die ANNI NAD längst passiert (wie gesagt - 5 m), da erst wirft er den Motor an. Die Kette lässt er unberührt. Falls der Anker nicht vorher irgendwie abhanden gekommen ist, schleift er jetzt über den Boden. Dann ankert er das Schiff neu, dort, wo es in den Tagen zuvor auch lag - in etwa 100 m Entfernung. Ja, und gestern erleben wir noch einmal eine ähnliche Geschichte. Ein anderes Segelschiff nähert sich der ANNI NAD, offensichtlich ebenfalls treibend. Bei 20 m Entfernung halten wir schon einmal die dicke Berta bereit. Aber dieses Mal ist der Skipper aufmerksam und holt den Anker rechtzeitig auf, um ihn in gehöriger Entfernung neu einzufahren. Sein Schiff heißt übrigens MAD. Und das finden wir auch - das ist nämlich das englische Wort für verrückt, irrsinnig oder bekloppt.

Position: http://www.winlink.org/dotnet/maps/PositionReportsDetail.aspx?callsign=DL1KDU

Samstag, 5. September 2015

Gestrandet

Bilder des Tages: Die Proud Mary, Zuhause eines alten Mannes, ist aufs
Breakwater (Wellenbrecher) aufgelaufen.

Freitag, 4. September 2015

Nochmals AIRLIE BEACH

Unser Standort: AUSTRALIEN - QUEENSLAND - AIRLIE BEACH
Tag 1924 04.09.2015
14 sm (24.284 sm)
Nach mehr als einer Woche sind die frischen Lebensmittel an Bord verbraucht, und wir steuern wieder einmal AIRLIE BEACH an, um uns neu zu versorgen. Wie auch beim letzten Mal ankern wir hinterm Breakwater der Abell Marina mit dem Vorteil, jederzeit mit dem Beiboot an Land fahren zu können. Eine weitere gute Ankermöglichkeit gäbe es beim Sailing Club, aber der dortige Dingi-Steg fällt leider bei Ebbe trocken. Ulli hat den Anker bestens im Mud eingefahren, und so begeben wir uns guten Gewissens noch am Nachmittag von Bord und wandern Richtung Supermarkt. Auf der Suche nach bekannten Jachten schweift unser Blick über das lange Ankerfeld. Oh, schrecklich, was ist denn da hinten passiert? Entsetzt müssen wir feststellen, dass wohl infolge des gestrigen starken Nordwindes eine Ketch aufs Breakwater des Sailing Clubs aufgelaufen ist und quer liegt. Natürlich schauen wir uns das Geschehen aus der Nähe an, erfahren dabei aber leider nichts Genaues zu der Frage, wie denn dieses Unglück geschehen konnte. Ehe wir anfangen zu spekulieren, warten wir die morgige Zeitungsmeldung ab.

Position: http://www.winlink.org/dotnet/maps/PositionReportsDetail.aspx?callsign=DL1KDU